Mit dem Start ins Wechselmodell (Szenario B) kehren auch die weiterführenden Schulen in Oldenburg am Montag (15. März 2021) zum Präsenzunterricht zurück. Eine gute Nachricht, doch ungetrübte Freude kommt bei der CDU-Ratsfraktion nicht auf. „Denn mit Blick auf die technische Ausstattung der Schulen werden weiterhin Lerninhalte auf der Strecke bleiben. Darauf haben wir in der März-Sitzung des Schulausschusses deutlich hingewiesen“, sagt die Fraktionsvorsitzende Dr. Esther Niewerth-Baumann.
Eine Lösung könnte im Hybridunterricht liegen, bei dem der Präsenzunterricht zu Hause am Bildschirm verfolgt werden kann. Hierfür möglichst zügig die technischen Voraussetzungen zu schaffen, war Ziel des CDU-Antrages, der jedoch abgelehnt wurde. „Es ist bedauerlich, dass unsere Initiative von Verwaltung und Ausschussmehrheit ausgebremst worden ist“, kritisiert Esther Niewerth-Baumann. Ihre Kritik an der Blockade-Haltung verbindet sie mit der Ankündigung, in den kommenden Wochen genau hinzuschauen, wie der Unterricht tatsächlich abläuft und an welchen Stellen es in den Schulen hakt. „Das werden wir auch weiterhin im Schulausschuss thematisieren.“
Denn im Hinblick auf die digitale Technik im Klassenraum bestehe enormer Nachholbedarf, bemerkt CDU-Ratsfrau Annika Eickhoff. „Gerade der Start ins Wechselmodell bietet jetzt einen aktuellen Anlass, die Möglichkeiten des Hybridunterrichts zu nutzen“, spricht die Lehrerin aus Erfahrung: „Die Teilnahme am Unterricht per Kamera und Mikrofon stärkt die Kommunikation und den Zusammenhalt innerhalb der Klassengemeinschaft. Der tägliche Unterricht lebt von seiner Dynamik, und die Vermischung von Online- und Präsenzunterricht ermöglicht die gleichzeitige Teilnahme aller Schülerinnen und Schüler.“
Ohne Hybridformat bleiben zahlreiche Schülerinnen und Schüler wie schon in den vergangenen Wochen und Monaten beim Distanzlernen weiter auf sich allein gestellt, befürchtet die CDU-Fraktion. Zudem wären die Schulen auch für die Zukunft gut ausgestattet, sollte es nochmal zu längeren Unterrichtsausfällen kommen, betont Annika Eickhoff: „Die Kinder und Jugendlichen haben schon genug unter der Corona-Pandemie gelitten. Jetzt ist es Zeit zu handeln statt die Entwicklung weiter auszusitzen – im Interesse von Kindern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern.“