„Bauen am Bedarf vorbei“
Ein überdimensioniertes Angebot im Hochpreisbereich auf der einen bei fehlendem Wohnraum für Familien auf der anderen Seite – das lässt für die CDU-Ratsfraktion nur einen Schluss zu: „Oldenburg baut seit Jahren am Bedarf vorbei“, sagt deren baupolitischer Sprecher Olaf Klaukien in seiner Reaktion auf den „Marktbericht“ des Maklerunternehmens Wübbenhorst, über den die Nordwest-Zeitung in ihrer Ausgabe am 2. Dezember berichtete.
„Der Bericht bestätigt: Familien mit mehreren Kindern haben es am Oldenburger Wohnungsmarkt in der Regel am schwersten“, betont Klaukien: „Eine bezahlbare Unterkunft zu finden, gleicht für sie einer Herkulesaufgabe.“ Denn das knappe Angebot in diesem Segment könne die starke Nachfrage derzeit nicht ansatzweise decken. Das führe zu stetig steigenden Mietpreisen. Daran habe auch der im Vorjahr in Oldenburg eingeführte Mietspiegel grundsätzlich nichts geändert.
„Wir müssen die Bautätigkeit wieder ankurbeln statt sie zu bremsen. Das geschieht aber nicht mit weiteren Vorschriften und bürokratischen Hürden“, fordert der Fraktionsvorsitzende Christoph Baak ein Umdenken. Er kritisiert vor allem die ausufernden Umweltauflagen, die einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt entgegenwirken. Denn sie verteuern das Wohnen weiter. „Eine wachsende Stadt wie Oldenburg benötigt jedoch dringend bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen und Familien mit mehreren Kindern“, sagt Baak.
Ein richtiger Ansatz ist demnach, die Sozialquote in Baugebieten nach Wohnfläche statt nach Anzahl zu vergeben. So könnten auch größere Wohnungen sozial gefördert werden wie es im Baugebiet Schramperweg – noch als Ausnahme – vorgesehen ist.
Keinen Beitrag zur Problemlösung leistet aus CDU-Sicht hingegen die von der grün-roten Ratsmehrheit beschlossene städtische Wohnungsgesellschaft. Diese schaffe keine einzige neue Wohnung, betont Baak: „Stattdessen muss sich bauen wieder lohnen.“