Solaranlage auf Flötenteich trübt Naherholung
Darf die Energiewende in der Stadt Oldenburg auf Kosten von Naturschutz und Naherholung im Stadtteil erfolgen? „Das geht zu weit“, sagt die CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Esther Niewerth-Baumann im Hinblick auf die Pläne der Verwaltung, eine Solaranlage mitten auf dem Flötenteich zu errichten.
Die sogenannte schwimmende Anlage („Floating PV“) soll neben den Solarmodulen auf dem Dach dazu beitragen, das künftige Sport- und Gesundheitsbad mit Energie zu versorgen. Die Schattenseite: Dafür müssten rund 15 Prozent der Wasserfläche überbaut werden, was die CDU-Fraktion ablehnt.
Der Flötenteich mit seinem Rundweg und den Sitzbänken dient vielen Bürgerinnen und Bürgern als beliebtes Naherholungsziel im Stadtnorden. In seiner Juni-Sitzung hatte der Verwaltungsausschuss gegen die Stimmen der CDU die Aufhebung des Landschaftsschutzgebietes „Nadorster Teich“ beschlossen und damit den Weg für das Floating-PV geebnet. „Der freie Blick auf das Wasser wäre mit einer rund 7000 Quadratmeter großen Solaranlage ziemlich getrübt“, kritisiert Ratsherr Stefan Menke, zugleich Vorsitzender des CDU-Stadtbezirks Nordost: „Nicht alles, was technisch machbar ist, muss auch umgesetzt werden.“
Ähnlich argumentiert CDU-Ratsfrau Barbara Woltmann. „Selbstverständlich ist es richtig, beim Neubau eines Schwimmbades auf nachhaltige Energien zu setzen, um die Klimaziele der Stadt zu erreichen. Doch das muss mit Augenmaß geschehen“, fordert die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion. Denn neben dem beeinträchtigten Naturschutz verteuere eine schwimmende Solaranlage das Projekt erheblich. „Bei allem Verständnis für klimaneutrale Energieerzeugung droht hier ein Fass ohne Boden“, warnt Woltmann vor den finanziellen Folgen, für die am Ende womöglich die Bürgerinnen und Bürger aufkommen müssen: „Schließlich sollten auch die Eintrittspreise im Schwimmbad bezahlbar bleiben.“