Versiegelung reduzieren
Eine Strategie zur Reduzierung der Flächenversiegelung in Oldenburg fordert die CDU-Ratsfraktion mit Blick auf die aktuelle Hochwasserlage in Stadt und Umland. „Durch die zunehmende Versiegelung offener Flächen gehen wertvolle Böden verloren, die kein Wasser mehr aufnehmen und speichern können“, begründete der Fraktionsvorsitzende Christoph Baak.
Laut einer Analyse der Verwaltung, die den Ausschüssen Bau und Umwelt im Dezember vorgelegt wurde, waren zwischen 2017 und 2021 im Stadtgebiet rechnerisch 87,5 Hektar zusätzlich versiegelt worden. Das entspricht einer Zunahme von 17,5 Hektar pro Jahr. Der größte Anteil entfällt demnach auf die Wohnbebauung.
„Daher sollten wir diesen Aspekt bei der künftigen Bauleitplanung stärker berücksichtigen und strengere Vorgaben machen, ohne dabei auf die Schaffung von Wohnraum zu verzichten“, sagte Baak. Es müsse jedoch nicht jede freie Fläche bebaut werden, spielte er unter anderem auf das ehemalige Finanzamtsgelände an. Für die Nachnutzung hatte die CDU-Fraktion vor einem Jahr eine begrünte Freifläche in Form eines Bürgerparks ins Gespräch gebracht.
Zudem fordert das seit Anfang Januar geltende Entsiegelungskataster des Niedersächsischen Klimagesetzes die Kommunen auf, in den nächsten fünf Jahren Flächen zu ermitteln, die entsiegelt werden können. Das Ziel lautet, die Versieglung bis 2030 durchschnittlich auf zwei Hektar pro Jahr zu reduzieren.
„Um das zu erreichen, muss die Stadt unverzüglich ein Konzept erstellen, denn die Zeit drängt“, forderte Ratsfrau Barbara Woltmann, umweltpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Dabei kommen nach ihrer Einschätzung die in der Analyse genannten Instrumente von gezielter Eigentümerinformation über umfassende Öffentlichkeitsarbeit bis hin zu einer finanziellen Förderung in Betracht, um Anreize zu schaffen, wie Woltmann betonte: „Denn Entsiegelung und Reduzierung des Flächenverbrauchs werden als Maßnahmen der Klimaanpassung immer wichtiger, was uns die Regenmengen in den vergangenen Tagen und Wochen drastisch vor Augen geführt haben.“