Als falsches Signal wertet die CDU-Ratsfraktion die erneute Ausweitung von Bioprodukten in städtischen Mensen. Im Schulausschuss stimmten die Christdemokraten daher gegen einen entsprechenden Beschlussvorschlag der Verwaltung.

Regional, saisonal und bio: Die CDU-Fraktion spricht sich bei der Schulverpflegung für einen Produktmix aus. Bild: Helene Souza/Pixelio.de

„Das Biosiegel wird mehr und mehr zum alleinigen Kriterium für gute und gesunde Ernährung, während Lebensmittel aus der Region von der grün-roten Ratsmehrheit als minderwertig abgestempelt werden. Diesen Eindruck dürfen wir nicht so stehen lassen“, begründete die Fraktionsvorsitzende Dr. Esther Niewerth-Baumann die Ablehnung der CDU.

Brot, Backwaren, Getreide- und Milchprodukte kommen laut Rahmenkonzept „Schulverpflegung in Oldenburg“ nach den Sommerferien 2024 nur noch auf den Tisch, wenn sie aus biologischem Anbau stammen. In den Vorjahren war bereits die Produktpalette im Bereich Fleisch und Wurstwaren, Kartoffeln, Eier und Äpfel auf „Bio“ umgestellt worden. „Welche Botschaft senden wir damit eigentlich an unsere heimischen Landwirte und an die Schülerinnen und Schüler“, fragte Niewerth-Baumann: „Diese besuchen klassenweise Bauernhöfe in Oldenburg und Umgebung, was wir sehr begrüßen, um dann zu erfahren, dass die Produkte angeblich nicht gut genug sein sollen.“ Zudem kaufen viele Familien auf dem Wochenmarkt bei regionalen Anbietern ein.

CDU-Ratsfrau Annika Eickhoff wies zudem auf ökologische und soziale Aspekte der Umstellung hin: „Über kurze regionale Transportwege landen hochwertige Lebensmittel auf unseren Tellern, während so manches Bioprodukt quer durch die Republik transportiert wird. Das ist teurer und verwässert unsere Klimabilanz.“

Erst Ende November hatte die Ratsmehrheit aus Bündnis 90/Die Grünen und SPD die Mensagebühren ein zweites Mal innerhalb eines Jahres erhöht. Als Preistreiber macht die CDU auch die wachsende Zahl von Bioprodukten aus. Letztlich plädiert die Fraktion weiterhin für einen gesunden und ausgewogenen Produktmix ohne Hundertprozent-Festlegungen, wie Annika Eickhoff bekräftigte: „Bioprodukte gehören selbstverständlich dazu, aber nicht um jeden Preis.“