Fraktion fordert Ende der „Bike Lane"
Drastische Umsatzeinbußen, drohende Ladenschließungen, blanke Existenzangst: Wie die CDU-Fraktion schon vor Monaten vorhergesagt hat, treibt die sogenannte Protected Bike Lane viele Geschäfte an der unteren Nadorster Straße in den Ruin. „Diese Entwicklung haben wir kommen sehen und eindringlich davor gewarnt“, sagte Fraktionschef Christoph Baak.
Er erneuerte seine Kritik an der nicht einmal 250 Meter langen Fahrradspur, für die Mitte August 25 Parkplätze vor den Geschäften geopfert worden waren: „Die grün-rote Ratsmehrheit und die Verwaltung lassen die Nadorster Straße ausbluten. Es handelt sich um eine kalte Enteignung der Hauseigentümer und Inhaber, aber der Handel vor Ort ist den Verantwortlichen offenbar gleichgültig.“
Baak bezieht sich auf persönliche Gespräche mit Geschäftsleuten und einen offenen Brief der Werbegemeinschaft „Die Nadorster“ vom 29. Oktober. Demnach haben nur zwei Monate nach Wegfall der Parkplätze erste Geschäfte ihre Mietverträge gekündigt. Beigefügt wurde eine Unterschriftenliste der Inhaber mit der Forderung, die „Bike-Lane“ sofort zurückzunehmen. „Dieser Forderung schließen wir uns an. Denn die fehlenden Parkflächen haben zu einem erheblichen Rückgang der Kundenfrequenz und somit zu Umsatzverlusten geführt, die viele Geschäfte nicht mehr verkraften“, kritisierte Baak und appellierte an die Verantwortlichen, das „gescheiterte Verkehrsexperiment“ umgehend zu beenden.
Mit der notwendigen Einsicht rechnet die CDU-Fraktion allerdings nicht. „Derzeit trifft eine ideologisch motivierte Verkehrspolitik von Grünen und SPD auf grobe Versäumnisse innerhalb der Verwaltung“, sagte die Fraktionsvorsitzende Dr. Esther Niewerth-Baumann. Zum Beispiel habe das „Baustellen-Desaster“ vergangene Woche mit langen Staus in der Oldenburger Innenstadt erneut massive Kommunikationsprobleme und mangelnde Absprachen bei der Stadtverwaltung offenbart.
Letztlich appellieren die Christdemokraten an Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, im Hinblick auf die folgenschwere Entwicklung an der Nadorster Straße endlich Verantwortung zu übernehmen. „Doch in der Verkehrspolitik duckt er sich seit Jahren weg, wenn es kritisch wird. Offenbar interessiert ihn das Thema nur am Rande, obwohl im konkreten Fall berufliche Existenzen von einer verkehrspolitischen Fehlentscheidung bedroht sind“, rügte Baak.