Förderstunden: Fraktion fragt nach
Die Reduzierung von Förderstunden an Grundschulen, die von ausgebildeten Sonderpädagogen erteilt werden, ist Gegenstand einer Anfrage der CDU-Fraktion im Schulausschuss. „Inklusion an Regelschulen setzt voraus, dass eine ausreichende Zahl dieser Stunden von dafür ausgebildeten Lehrkräften erteilt wird. Das ist offenbar immer weniger der Fall“, begründet die Fraktionsvorsitzende Dr. Esther Niewerth-Baumann den Antrag.
Die CDU-Fraktion bezieht sich dabei auf einen Bericht der Nordwest-Zeitung vom 17. Mai 2023. Dort beklagen Eltern von Kindern mit Förderbedarf, dass der Anteil dieser von Sonderpädagogen erteilten Stunden von fünf auf 2,5 pro Woche halbiert worden sei. Der restliche Förderunterricht wird demnach auf die übrigen Lehrkräfte zusätzlich zum Regelbetrieb übertragen.
Schon länger wird beklagt, dass sich die Zahl der Förderstunden nicht am Bedarf der einzelnen Schulen orientiere, sondern pauschal für alle Grundschulen festgelegt werde.
„Schulen, die Inklusion großschreiben und überdurchschnittlich viele Kinder mit festgestelltem Förderbedarf unterrichten, werden somit benachteiligt. Vor allem aber sehen wir die Gefahr, dass die schulische Entwicklung dieser Kinder beeinträchtigt wird“, kritisiert CDU-Ratsfrau Annika Eickhoff: „Die Verteilung nach dem Gießkannenprinzip hat sich nicht bewährt, da sie falsche Anreize setzt.“
Daher bittet die CDU-Fraktion die Verwaltung im Schulausschuss um Antworten sowie um eine Perspektive, wie die Situation verbessert werden kann. Nur wenn Förderstunden auch wirklich von Fachkräften erteilt werden, könne von einer echten Wahlfreiheit zwischen Regel- und Förderschule die Rede sein, betont Dr. Esther Niewerth-Baumann: „Wenn einerseits Förderschulen abgeschafft werden, andererseits aber die Regelschulen nicht ausreichend mit Sonderpädagogen versorgt sind, läuft etwas falsch mit der Inklusion.“
Hinweis: Das Thema wird aus organisatorischen Gründen erst in der August-Sitzung des Schulausschusses aufgegriffen.