Stipendium für Erzieher
Mit Personalnot und Fachkräftemangel kämpfen städtische Kitas und andere Betreuungseinrichtungen nicht erst seit der Erkältungswelle in diesem Winter. Daher sollte die Stadt Oldenburg alle Möglichkeiten ausschöpfen, um mehr Bewerberinnen und Bewerber für entsprechende Ausbildungsberufe zu gewinnen, fordert die CDU-Ratsfraktion. Ein Baustein könnte aus Sicht der Christdemokraten ein städtisches Stipendium sein. Mit ihrem Antrag stellt die CDU-Fraktion ihre Idee in der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 19. April zur Diskussion.
Demnach soll die Verwaltung beauftragt werden, unter Einbeziehung der Berufsfachschulen ein Konzept für eine finanzielle Ausbildungsförderung zu erstellen.
„Ein Stipendienprogramm kann dazu beitragen, die Unterversorgung in diesem Bereich zu reduzieren. Durch die Verpflichtung der Stipendiaten, in einem bestimmten Zeitraum nach der Ausbildung in einer Einrichtung der Stadt Oldenburg zu arbeiten, wird auch die dauerhafte Versorgung und somit das Betreuungsangebot verbessert“, begründet die Fraktionsvorsitzende Dr. Esther Niewerth-Baumann den Vorstoß. Die finanzielle Unterstützung solle es den Stipendiaten erleichtern, sich auf ihre Ausbildung zu konzentrieren, um einen erfolgreichen Abschluss zu erreichen. Hierbei sei auch zu bedenken, dass es bei der Erzieherausbildung in Niedersachsen trotz eingeleiteter Reformen auf Landesebene flächendeckend noch immer keine klassische Ausbildungsvergütung gebe.
„Nach der vom Rat beschlossenen Erhöhung der Verfügungszeiten für organisatorische Tätigkeiten des Kita-Personals wäre die Chance auf ein Stipendium ein weiterer Baustein, um das Berufsbild Erzieherin/Erzieher bzw. Sozialpädagogische Assistentin/Assistent attraktiver zu gestalten“, betont die jugendpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Annika Eickhoff. Wichtig sei es, unter Einbeziehung der Berufsfachschulen entsprechende Förderkriterien festzulegen und ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten.
Dass Handlungsbedarf besteht, ist für die CDU-Fraktion unstrittig. „Die zahlreichen Ausfälle und vorübergehenden Gruppenschließungen in diesem Winter haben die Geduld vieler Eltern sehr strapaziert und die Bewältigung ihres Alltags gerade im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erschwert“, beklagt Ratsherr Hendrik Klein-Hennig: „Neben der notwendigen Unterstützung vom Land Niedersachsen muss die Stadt Oldenburg daher alle Möglichkeiten auf kommunaler Ebene ausschöpfen, die Personalknappheit zu lindern und Menschen zu fördern, die sich für eine entsprechende Ausbildung begeistern können.“