„Bio nicht um jeden Preis"
Regional und saisonal vor Bio: Nach diesem Grundsatz möchte die CDU-Ratsfraktion Oldenburg bei der Essensverpflegung in den Schulmensen verfahren. In einem Änderungsantrag für die Ratssitzung am 28. November 2022 fordern die Christdemokraten, das Rahmenkonzept der Stadt dahingehend zu überarbeiten.
Eine Absage erteilt die Fraktion hingegen der Verwaltungsvorlage, die eine Komplett-Umstellung weiterer Warengruppen auf Bio-Produkte für die nächsten Jahre vorsieht. „Zwar halten auch wir eine nachhaltige Ernährung für sehr wichtig. Das bedeutet aber nicht, die Schulverpflegung komplett auf Bioprodukte umzustellen, koste es was es wolle“, sagt die Fraktionsvorsitzende Dr. Esther Niewerth-Baumann: „Denn Bioprodukte sind nur dann nachhaltig, wenn sie aus regionaler Erzeugung in Oldenburg und Umgebung stammen.“ Das sei aber schon aktuell oft nicht der Fall. Ein Import von Bioprodukten aus entfernten Regionen verschlechtere stattdessen die Ökobilanz und widerspreche dem Kriterium einer „öko-fairen“ Ernährung.
Die aktuell vorgeschlagene Erweiterung einzelner Warengruppen wie Eier, Kartoffeln und Äpfel als Bio-Lebensmittel soll aus Sicht der CDU-Fraktion ab dem Schuljahr 2024/25 nur dann erfolgen, wenn der Bedarf aus regionaler Erzeugung gedeckt werden kann. Sollte das nicht der Fall sein, müsse der Bedarf auch weiterhin über konventionelle Angebote heimischer Erzeuger gedeckt werden. „Auch diese sind in der Regel qualitativ hochwertig“, betont die Fraktionsvorsitzende.
„Dadurch unterstützen wir als Stadt einerseits die regionale Landwirtschaft und tragen andererseits dazu bei, lange Transportwege zu vermeiden“, begründet der Fraktionsvorsitzende Christoph Baak.
Auch die von der Verwaltung geplante Anhebung der Mensagebühren um 11,8 Prozent (von 3,80 auf 4,25 Euro) zum Schuljahr 2023/24 an den Grundschulen lehnt die CDU-Fraktion ab. „Der Preissprung ist zwar bedingt durch die Inflation nachvollziehbar, wir müssen aber gerade bei der Mensaverpflegung auch den sozialen Aspekt berücksichtigen. Aus diesem Grund wollen wir die Kosten in diesen Zeiten nicht an die Eltern weitergeben“, spricht sich Baak für Preisstabilität aus: „Auch unter diesem Aspekt ist die bedingungslose Umstellung auf teure Bioprodukte wenig zielführend.“