Sprachkitas: „Sparen am falschen Ende“
Als Sparen am falschen Ende bezeichnet die CDU-Ratsfraktion Oldenburg das vom Bund beschlossene Aus der Kita-Sprachförderung. „Die Entscheidung ist ein großer Fehler, der die die ohnehin angespannte Personalsituation in den Kindertagesstätten verschärft“, kritisiert die Fraktionsvorsitzende Dr. Esther Niewerth-Baumann die Entscheidung der Ampel-Regierung in Berlin, das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ zum Jahresende zu stoppen: „Es ist unverständlich, dass Sprachförderung in der aktuellen Situation offenbar kein zentrales Anliegen der Bundespolitik mehr ist. Darunter leiden in erster Linie die Kinder vor Ort in den Kommunen.“
Die CDU-Fraktion hatte das Thema bereits in diesem Frühjahr in den Ratsgremien der Stadt Oldenburg zur Diskussion gestellt. „Denn wir wissen aus vielen Gesprächen mit Fachkräften aus der Region, dass sie sich ohnehin schon um die Qualität der Sprachförderung in den Kitas sorgen“, sagt Ratsfrau Annika Eickhoff: „Jetzt setzt der Bund den Rotstift an, obwohl der Bedarf aktuell besonders hoch ist.“
Die jugendpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion verweist auf die Auswirkungen des Corona-Lockdowns und die vielen ukrainischen Kinder, die dringend auf Sprachförderung angewiesen sind. Die Proteste vieler Eltern und Einrichtungen seien daher absolut nachvollziehbar und zu unterstützen.
Die geplante Streichung des seit 2011 bestehenden Förderprogramms reißt nach Auffassung der CDU-Fraktion eine große Lücke. Denn allein in Niedersachsen werden rund 700 Fachkraftstellen aus Bundesmitteln gefördert.
„Die Sprachförderung ist ein zentraler Baustein für die Integration. Hier haben die Fachkräfte vor Ort wertvolle Arbeit geleistet, die von der Ampel in Berlin letztlich nicht gewürdigt wird“, bemängelt Eickhoff und betont: „Wenn Sprache der Schlüssel zur Welt ist, wie es im Bundesprogramm heißt, ist es unverständlich, den Kindern diese Tür zu verschließen.“